Auf, am und neben dem Platz
Was bedeutet Vereinsleben ?
Mitglieder wollen gestalten: Wer Menschen gewinnen will, die mehr tun als ihren Mitgliedsbeitrag zu bezahlen, muss auch Gestaltungsspielräume lassen und darf nicht alles haarklein festlegen. Wenigstens etwas im Kleinen zu verändern, ist ein Hauptmotiv, weswegen sich Menschen in ihrer Freizeit engagieren. Mitglieder wollen Vorteile: Ein Sportverein soll kein billiges Fitness-Studio sein. Aber wenn jemand mitmacht und einen Beitrag leistet, will man auch gewisse Vorteile haben, vielleicht eine Kinderbetreuung während der Gymnastikstunde oder vergünstigten Eintritt bei Theateraufführungen des Vereins. Vereine bieten Raum für Anerkennung: Menschen nutzen sie, um bestimmte Dinge zu erreichen oder Leistungen zu zeigen. Dafür möchten sie auch Anerkennung erhalten: Applaus, eine Urkunde oder einfach ein nettes „Dankeschön, das hast du toll hingekriegt“. Vereine bieten Lernfelder: Kinder und Jugendliche gewinnen soziale Kompetenz durch ehrenamtliche Mitarbeit. Sie lernen sich durchzusetzen, im Team mehr zu erreichen, sich in Diskussionen zu behaupten, Kompromisse zu schließen und Verantwortung zu übernehmen. Vieles davon kann eine Schulausbildung oder Lehre gar nicht leisten. Vereine sind Orte der Integration und Beheimatung: Oft bilden sie das Herz des Wohnortes. Wer neu in ein Dorf zieht, wird in Vereinen, gerade wegen des leichten Zugangs, erste Bekanntschaften schließen. Unschätzbar sind Vereine als niedrigschwelliges Integrationsangebot, zum Beispiel für Flüchtlinge. Vereine bieten Geselligkeit: Anlässe, sich jenseits des Spielfeldes zu treffen, machen das Vereinsleben aus. Im gemeinsamen Tun und Feiern entsteht Gemeinschaft. Vereine sind Dialogpartner für Politik: Sie sind an vielen Orten das bürgerschaftliche Kraftzentrum. Wer Vorhaben von einer gewissen Tragweite politisch umsetzen will, sollte die Vereine einbeziehen. Hier versammeln sich die Menschen, die mehr tun und sich für ihr Umfeld engagieren.